Was ist das Drohnentraining? Wie lange dauert es? Die Schulungen decken zwei besondere Bereiche ab: die Steuerung und die professionellen Anwendungen, die den eigentlichen Mehrwert auf dem Markt darstellen. Es ist zwar nicht das Steuern als solches, das viel Trainingszeit erfordert, aber es ist wesentlich: das Gefühl im Luftraum zu haben, die Rückwärtssteuerung zu beherrschen, einen Automatismus zu erwerben. Eine Schulung umfasst in der Regel einen Theorieteil und einen praktischen Teil. Die Aufteilung hängt vom jeweiligen Trainingsprogramm ab, ist aber in der Regel 50/50. Die angebotenen Programme orientieren sich an der beruflichen Anwendung (Thermografie etc.). Ein Trainingsprogramm befasst sich daher mit der Steuerung, aber auch mit der Aufnahme und der Verarbeitung und Analyse des Bildes durch Software. Für die Landwirtschaft wird auch der Einsatz einer Drohne zum Sulfatieren/Streuen vorgeschlagen.

Vertical Master bietet das Programm “Vertical Pack” an, welches Theorie und Praxis über einen Zeitraum von zwei vollen Wochen von insgesamt 90 Stunden Training kombiniert. Dieses Programm wurde in Zusammenarbeit mit den größten Drohnenprofis entwickelt. Es richtet sich insbesondere an Personen, die sich in einer beruflichen Umstellung befinden und in die Welt der Drohnen einsteigen möchten. Am Ende dieser Schulungen vergibt Vertical Master sein “2 Propeller” Zertifikat.

Was sind die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten und Anwendungen der Drohne? Die Drohne kann 5 Rollen abdecken: Filmen; Transportieren (noch in der Erprobung); Abwerfen; Aussenden (Wellen, Erhebungen machen); Unterhalten (visuelle Show, etc.). Es gibt 5 «grosse Industrien», die viele Berufe abdecken: Audiovisuelles (was die Ankunft der Drohne auf dem Markt ermöglichte); Bauwesen (im weitesten Sinne, wo bereits ein guter Markt vorhanden ist); Land (Land- und Forstwirtschaft, etc.); Behörden (Staat, Polizei, Feuerwehr, Armee); Logistik (die noch in der Testphase ist).

Eine spezifische Anwendung (Photogrammetrie, Thermografie, Inspektion, Schiessen, Rettung und Sicherheit, Sulfatierung, etc.) kann in verschiedenen Branchen gefunden werden.

Welche Profile kommen zum Training? Die Profile lassen sich in 3 Gruppen einteilen: Fachleute, die für ihren Arbeitgeber kommen, um Fähigkeiten zu gewinnen, das Werkzeug zu beherrschen und ihr Wissen zum Nutzen des Unternehmens (klein oder gross) zu erweitern; berufliche Umsteiger (sehr viel vertreten, da die Drohnenberufe noch «jung» sind – niemand hat 20 Jahre Arbeitserfahrung in diesem Bereich); die Neugierigen (eher für Erkundung, Freizeit). Auch Experten tendieren dazu, die Drohne in ihren Service aufzunehmen.

Welche Arten von Drohnen, Ausrüstung und Bildmaterial verwenden Sie? Wozu sollen sie verwendet werden? Für die Ausbildung ist es das Ziel, weitgehend universell einsetzbare Drohnen (Industriestandard) zu vernünftigen Preisen zu haben. Es ist wünschenswert, keine zu spezifischen Marken zu verwenden. Zum Beispiel finden wir DJI, Parrot (Fixed Wing), Sensefly (Fixed Wing), etc.
Bei der Wahl des Gerätes, der Ausstattung oder der Software spielt der professionelle Einsatz eine Rolle: Photogrammetrie (Sensefly, Wingtra), Steuerung (jede Drohne, wichtig ist das manuelle Fliegen ohne GPS), Thermografie (wichtig sind die Sensoren, z. B. bei DJI Matrice 210 oder 300, DJI Mavic 2 Enterprise Advanced), Inspektion (wichtig sind auch die Thermosensoren, aber es ist eher die Software, die den Unterschied macht), Schiessen/Audiovisuelles (DJI Inspire und Wichtigkeit der Software), Sulfatieren (DJI Agras T20).
2D-Luftbildaufnahmen basieren einfach auf einem Orthofoto. Auch bei abschüssigem Gelände kann die Software das Bild leicht abflachen. 3D-Bilder (die in der Photogrammetrie verwendet werden) erfordern, dass jeder Punkt mindestens 2 Quellen hat, also eine Aufnahme aus 2 verschiedenen Winkeln. Wichtig sind die Anzahl der Rundflüge in einem Plot und die Abdeckungsrate (je nach Drehung der Drohne; mindestens 80%).
Die Multispektralkamera wird in der angebotenen Schulung nicht verwendet, könnte aber im Photogrammetriekurs nützlich sein. Sie ermöglicht u. a. die Analyse der Vegetation. Bis heute gibt es nur sehr wenige Anfragen.
LIDAR wird in der Theorie diskutiert, ist aber eine sehr teure Technologie. Sie ist daher nicht Bestandteil der angebotenen praktischen Ausbildung. Manche Menschen entscheiden sich nach dem Training für den Erwerb.

Welche Software wird für die Aufbereitung verwendet? Was kann man damit machen? Es sind viele Softwareprogramme verfügbar. Um nur einige zu nennen: Pix4D (hauptsächlich Photogrammetrie, visuelle Inspektion, Landwirtschaft), Dronedeploy (Photogrammetrie), Metashape (eher für Architekten, Stadtplanung, Gebäude), Droneharmony (visuelle Inspektion), Picterra (Landwirtschaft), FLIR Tools (Thermografie), Adobe Premiere (Aufnahmen und Videobearbeitung).

NDVI index

Wie sieht es mit der Ausbildung und Anwendung im landwirtschaftlichen Bereich aus? In der Landwirtschaft soll die Schulung erweitert werden und Flüssigspritzen, Feststoffspritzen, Trichogramma (Bekämpfung des Maiszünslers: eine Kugel mit Eiern wird von der Drohne alle 7 Meter abgeworfen, die Drohne ist sehr spezifisch; diese Behandlung wird nur im April-Mai durchgeführt) umfassen. Bei der Flüssigkeitsaufbereitung ist die Dispersion entscheidend. Die Bewässerung (Wasser) scheint keine rentable Investition zu sein. In Bezug auf Bildmaterial wäre es eher multispektral für Vegetationsanalyse/Vegetationszustand/Trockengebiete mit Indizes wie NDVI. Weitere Möglichkeiten sind die Viehzählung.

 

In der Landwirtschaft ist diese Technologie sehr teuer (ca. CHF 20’000 / CHF 35’000 für eine Sulfatdrohne), weshalb sie noch nicht allzu weit verbreitet ist. Was den Bildtyp «Vegetationsindex» betrifft, so ist das Feedback aus dem Schweizer Markt eher gemischt. Diese Technik scheint nicht allzu gut zu funktionieren und vor allem ist diese Art von Information gut sichtbar, da die Plots nicht zu gross sind. Andererseits gibt es sie bereits in Frankreich. Ausserdem haben die meisten Landwirte nicht unbedingt das entsprechende «New Tech»-Profil. Die grosse Frage bei dieser Art von Profil beim Einsatz von Drohnen ist: «Wollen sie die Arbeit selbst machen oder auslagern?» Auf dem Agrarmarkt gibt es noch viele Bereiche, in denen dies nicht klar ist. Es ist also schwer, Trainingspakete anzubieten, wenn nicht feststeht, ob ein echter Markt vorhanden ist.
Es sollte auch bedacht werden, dass Drohnen und Hubschrauber oft in Konkurrenz zueinander eingesetzt werden; auf flachen Grundstücken werden aber die üblichen Mittel zur Behandlung verwendet.

Wie steht es um den Drohnenmarkt? Was sind seine Vorteile und Grenzen?
Die Schweiz ist an der Entwicklung von UAVs, den dazugehörigen Anwendungen, Batterieladesystemen usw. beteiligt. Allerdings gibt es eine leichte Verzögerung bei der Umsetzung des gesamten Sektors (Vorschriften, Ausbildung, Schulungen usw.). Bis vor einigen Jahren wurden Drohnen eher als Spielzeuge oder militärische Prototypen gesehen. Es braucht Zeit, bis die Drohne als Arbeitsgerät angesehen wird.
Im Hinblick auf Arbeitsplätze wird die Drohne jedoch als «vielversprechend» angesehen, als eine echte Zukunftsinvestition. Die Drohne ist ein fachübergreifendes Werkzeug und gehört zu keiner Branche. In der Landwirtschaft sprechen wir von der Schaffung von 20’000 Arbeitsplätzen auf dem Schweizer Markt.

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